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  Historie

Bericht vom 4. Study Club im Schloss Wilkinghege (02.06.2004)

Trotz des wunderschönen sonnigen Wetters hatten sich rund 40 Gäste zum 4. Study Club Implantologie eingefunden und erwarteten im alten Rittersaal die Vorträge der beiden Referenten zum Thema Alveolarkammrekonstruktion in der Implantologie.

Den Anfang machte Dr. Arndt Happe aus Münster, der über Indikationen von Alveolarkammrekonstruktionen, sowie über präoperative Diagnostik und den Einsatz des piezoelektrischen Verfahrens in der Augmentationschirurgie berichtete. Die Indikation zur Alveolarkammrekonstruktion ergibt sich häufig aufgrund von Defekten im Kieferkammbereich, die verschiedene Ursachen haben können. Die häufigsten Ursachen sind Alveolarkammatrophie, Extraktionsdefekte, Defekte durch chronische entzündliche Prozesse, wie z.B. endoparodontale Läsionen. Diese Defekte müssen im sichtbaren Bereich schon aus ästhetischen Gründen rekonstruiert werden, aber auch biomechanische Gründe können für eine Augmentation sprechen. In einer Studie über mehr als 1500 Knochenverpflanzungen, die Dr. Happe zusammen mit Prof. Khoury in den neunziger Jahren durchgeführt hat, konnte festgestellt werden, dass OPG und FRS als Standarddiagnostik vor intraoralen Knochenentnahmen ausreichend sind. Noch mehr diagnostische Information liefern heute allerdings computergestützte Planungen anhand von CT-Daten. Diese Software, von der Firma IVS Solution, konnte im Rahmen des StudyClubs getestet werden.

Abschließend berichtete Dr. Happe über eigene Erfahrungen mit der piezoelektrischen Knochenchirurgie. Das piezoelektrische Verfahren besticht durch selektiven Substanzabtrag nur an Hartgeweben. Weichgewebe wird durch das Instrument nicht beschädigt. Dieses "intelligente" chirurgische Instrument macht verschiedene oralchirurgische Eingriffe wesentlich atraumatischer und sicherer. Vor allem im Rahmen der Sinusbodenelevation kann das Verfahren die Gefahr einer Schleimhautperforation deutlich senken. Auch dieses Gerät konnte vor Ort von den Teilnehmern getestet werden.

Dr. Alessandro Ponte aus Turin, der in eigener Praxis in Turin und in einer Privatklinik in Montreux arbeitet, präsentierte verschiedene Verfahren der Alveolarkammrekonstruktion. Er erläuterte die Vor- und Nachteile von Membrantechniken und Knochenblockverpflanzungen. Der Nachteil resorbierbarer Membranen, die in Verbindung mit autologen Knochentransplantaten eingesetzt werden, ist die häufig beobachtete Resorption von Teilen des Augmentates. Nicht resorbierbare Membranen bergen das Risiko schlechterer Gewebeintegration und möglicher Exposition, mit folgender Infektion und Verlust des Augmentates. Dr. Ponte stellte eine neue chirurgische Technik für die Alverolarkammrekonstruktion vor, die mit einer völlig anderen Methode der Lappenbildung arbeitet. Statt des üblichen Trapezschnittes wird ein Tunnel zwischen Knochen und Periost mit Schleimhaut präpariert, in den ein Knochenblocktransplantat eingebracht wird. Das Transplantat wird dann mit Osteosyntheseschrauben fixiert. Dadurch werden Dehsizenzen vermieden, und die postoperativen Symptome reduziert. Dr. Ponte berichtete von exzellenten Ergebnissen mit dieser Methode und zeigte zur Veranschaulichung ein OP-Video der Methode.

 


Bilder

Study Club Implantologie am 07.11.2007Study Club Implantologie am 07.11.2007Study Club Implantologie am 07.11.2007

Study Club Implantologie am 07.11.2007Study Club Implantologie am 07.11.2007

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